Kinder beschäftigen im Corona-Lockdown – 8 Tipps zur Halbzeit

Heute mal ganz was anderes im Architexterinnen-Blog …

Schwer haben es momentan sicher viele. Auch die Kleinsten vermissen nach über zwei Wochen die Zeit mit ihren Freunden oder der restlichen Familie. Kein Kinderturnen, kein Spielplatz, kein Schwimmbadbesuch … und daheim gehen langsam die Spielideen aus während Mama und Papa weiterhin mit Krisenstimmung, Haushalt und Job jonglieren müssen. Fernsehen oder Tablet sind als Notnagel sehr verlockend und in Zeiten wie diesen sicherlich legitim. Doch die Trickkiste ist noch längst nicht ausgeräumt. Hier ein paar Anregungen fürs Kindergartenalter, mit denen man sich vielleicht wohler fühlt.

1. Kinder brauchen Geschichten

Der Satz ist wahr, und das sage ich nicht nur als Buchhändlerin. Der lokale Handel steht momentan vielerorts auf Messers Schneide, also bestellt möglichst nicht beim großen A, sondern schaut nach dem Online-Shop des (Buch-)Händlers um die Ecke. Hörspiele und Bücher, aber auch Mal- und Rätselbücher oder Spiele werden euch dort ebenfalls frei Haus geliefert, oft versandkostenfrei, und viele Buchhändler stehen auch noch telefonisch für eine Beratung in ihren Läden parat. Ein persönlicher Tipp: »Die Streithörnchen« aus dem Magellan Verlag. Macht wirklich gute Laune und begeistert ganz nebenbei fürs Teilen.

Die Streithörnchen

Wer kreativ ist und kein Geld ausgeben möchte, der erfindet auch einfach mal eine Geschichte. Momentan darf ich täglich aus dem Leben der fiktiven besten Freunde »Dachs« und »Igel« berichten, die gerade aus dem Winterschlaf erwacht sind und den Frühling genießen …

2. Kinder helfen gerne

Auch die Kleinsten fühlen sich in solchen Zeiten gerne nützlich und sind froh und stolz, wenn sie helfen können. Selbst wenn das nicht immer für alle Tätigkeiten gilt. 😉 Doch jetzt ist DER Moment, um zu entdecken, was die Kleinen eigentlich schon alles gewuppt kriegen. So manch einer dürfte überrascht sein. Also: Bindet die Kinder bei der Hausarbeit mit ein, verteilt kleinere Aufgaben und nehmt euch Zeit zu zeigen, wie die Dinge funktionieren. Und wenn das Fenster nicht richtig sauber wird – macht nix! Nächste Woche ist auch noch Zeit und zu Besuch kommt eh gerade niemand …😉

3. Mal wieder Neues lernen

Wenig Autos auf den Straßen – gibt es einen besseren Zeitpunkt, um mit den Kleinen richtig Fahrrad fahren zu lernen? Gott sei Dank ist Frühling und man darf noch hinaus. Aber auch Kleinigkeiten können fesseln: Wie wäre es mit Schleife binden lernen?

Mein Tipp: Aus einer stabilen Pappe einen schmalen Streifen schneiden, links und rechts auf möglichst gleicher Höhe mit dem Locher eine Lochleiste stanzen. Fertig ist die Übungsleiste! Kann bei Bedarf natürlich noch bunt angemalt werden. Man nehme einen (alten) langen Schnürsenkel. Mit etwas Glück kann das dazu führen, dass sich jemand stundenlang (alleine!) damit beschäftigt, verschiedene Muster mit dem Schnürsenkel einzuziehen. Und natürlich kann man dabei prima Knoten und Schleife binden lernen.

Schleife binden lernen

4. Basteln – nicht nur für Ostern

Klar, Ostern bietet den perfekten Aufhänger für jegliche Bastelaktion. Und man braucht nicht viel: Schere, Kleber, vielleicht etwas Wolle und, unsere Allzweckwaffe, buntes Tonpapier. Daraus werden ganz einfache Sachen fürs Fenster, die Farbe in die Bude bringen: Ostereier, Schmetterlinge, Blumen …

Bei all dem gehorteten Klopapier gibt‘s sicherlich auch viele leere Rollen daheim … Googelt man nach »Basteln mit Klopapierrollen«, gibt es unzählig viele tolle und einfache Ideen. Besonders Tiere kann man damit leicht fabrizieren. Hier einmal der schon etwas ramponierte Osterhase vom letzten Jahr. Dazu noch ein Pinguin, den wir frei nach Schnauze gemacht haben.

Basteln mit Klopapierrollen

Was ich unbedingt noch ausprobieren wollte: Das selbstgebastelte Trinkhalmspiel von GEOlino:Was zum Basteln und dann noch zum Spielen – klingt ganz besonders raffiniert.

5. Auch Väter stecken voller Ideen …

Kennt ihr die Tiere, die man im Herbst mithilfe von Zahnstochern aus Kastanien, Eicheln und Co. zusammenbastelt? Bestimmt. Das kann man doch auch mit Knete machen, dachte sich hier jemand. Unten seht ihr die Ergebnisse in einheitlichem Glitzer-Blau.

Knettiere

Riesige Freude kam auf bei den selbst gebastelten Elfenflügeln. Eine große Pappe, Stift, Schere und etwas Schnur für die Halterung, mehr braucht man nicht dafür. Verziert werden darf bei Gelegenheit natürlich auch …

Elfenflügel selbst gemacht

6. Bewegung für drinnen und draußen

Nicht auf den Spielplatz gehen zu können ist doof! Doch auch im Wald bietet sich die Möglichkeit, auf Baumstämmen herumzuklettern oder über Steine zu hüpfen. Wer keinen Wald um die Ecke hat und nicht komplett einrosten möchte, dem kann ich »ALBAs tägliche Sportstunde« empfehlen. Die gibt’s für Kitakinder ab 9 Uhr von Montag bis Freitag auf dem YouTube-Kanal des Basketballvereins ALBA BERLIN. Eine knappe halbe Stunde wird hier mit ganz viel Fantasie und Spaß gesportelt. Eine echte Empfehlung, die als tägliches Ritual Halt bieten kann.

7. Vorführung gefällig?

Kinder zeigen uns gerne, was sie können. Warum also nicht einfach mal einen Zirkus organisieren lassen? Das Kind »baut« eine Arena zusammen, bastelt Eintrittskarten oder schnipselt Konfetti. Die Kuscheltiere können dann Kunststücke einstudieren, auf dem Hochseil tanzen oder alles tun, was ihnen sonst noch so einfällt. Natürlich dürfen die Organisatoren nicht nur Zirkusdirektor(in) spielen, sondern auch selbst als Artisten auftreten …

8. Aus der Zeit was Schönes machen

Das ist sicherlich leichter gesagt als getan. Doch an dieser Stelle ist das tatsächlich wörtlich gemeint. Nach der x-ten Nachfrage, ob denn heute wieder Kita ist, haben wir gemeinsam einen Kalender für die Lockdown-Zeit angefertigt. Seitdem erübrigt sich die Frage, und es hilft offensichtlich, das Thema »Zeit« besser zu erfassen. Zusätzlich wird immer für den vergangenen Tag ein kleines Bild gemalt, das etwas mit dem zu tun hat, was wir gemacht oder erlebt haben. Taugt später also sogar noch als Erinnerungsstück.

Kalender für Kinder

Ein Tipp zum Schluss: Wenn‘s dann doch der Fernseher wird …

Netflix hat momentan die Serie »Es war einmal … das Leben« im Angebot. Ein echtes Kinderserienurgestein, das sich mit dem menschlichen Körper befasst. Wer den lieben Kleinen nun etwas zum Thema Viren und Bakterien vermitteln möchte, der schafft das hiermit garantiert auf die unterhaltsame Art.

Ich hoffe, für Euch war auch etwas Neues dabei! Da wir noch mindestens zwei Wochen vor uns haben, freue ich mich natürlich jederzeit über weitere Ideen von Eurer Seite! Einfach die Kommentarfunktion nutzen.

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