Sprachökonomie auf Trierisch

Deutsche Sprache, schwere Sprache. Warum sollte es denn nicht ein bisschen einfacher gehen? Die Trierer jedenfalls haben das Wort »nehmen« komplett aus ihrem Wortschatz gestrichen und verwenden nur noch das universell einsetzbare »holen«. Eine Eigenart, die man sich nach ein paar Jahren vor Ort durchaus angewöhnen kann, wenn man nicht aufpasst wie ein Luchs …

Paar beim Einsteigen am Bahnhof: »Schatz, holst du den Koffer?«

Mann (verwirrt): »Wieso holen, er steht doch direkt neben dir???«

Der Trierer »nimmt« niemals seine Medizin, er holt sie grundsätzlich. Nach einer Party holt man gerne jemanden im Auto mit und sogar die Pfunde werden abgeholt.

Auch bis in die Zwiebelfisch-Kolumnen von Bastian Sick (»Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod«) ist das Thema bereits vorgedrungen:

https://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-wo-holen-seliger-denn-nehmen-ist-a-462908.html

Das Foto sollte den letzten hieb- und stichfesten Beweis liefern, dass Sie, liebe Leser, mir diese Geschichte auch wirklich abholen können … 😉

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Bar „Übergang“, Universität Trier
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